
Interim Managerinnen und Manager haben oft nur einen Monat – im Gegensatz zur üblichen „100-Tage-Frist“ – um sichtbare Erfolge zu erzielen. Warum? Häufig werden sie in akuten Situationen eingesetzt, in denen sofortiges, entschlossenes Handeln notwendig ist.
Klare Analyse und schnelles Handeln – bereits in den ersten Wochen
Bereits nach vier Wochen erwarten Stakeholder meist einen umfassenden Überblick: Was ist der aktuelle Zustand? Wo liegen die Ursachen der Probleme? Welche Risiken tun sich auf? Und: Wie lässt sich der Weg zu den Zielen planen? Interim Manager:innen liefern diese Einschätzung schnell und strukturiert .
Vorgehen in sieben Schritten
- Intensive Vorbereitung
Bereits vor dem ersten Arbeitstag bereiten sich Interim-Profis sorgfältig vor: Sie sichten Dokumente, klären Zugriffe und akquirieren Informationen, um direkt effizient starten zu können - Präsenz zeigen
Vor-Ort-Präsenz ist entscheidend: Nur so können Interim Managerinnen und Manager schnell Vertrauen aufbauen, persönlich ins Gespräch kommen und erwünschte Arbeitsweise vorleben
- Aktives Zuhören
Neue Führungskräfte nehmen die Meinungen und Ideen aller Beteiligten ernst – sie lernen, wo wertvolle Impulse liegen und stärken so das gegenseitige Vertrauen - Transparente Kommunikation
Regelmäßige, verständliche Updates und offene Feedback-Kanäle sorgen dafür, dass alle Building-Blocks verständlich und erreichbar bleiben - Statusaufnahme & Marktvergleich
Analysen der Ist-Situation und Einbindung von externen Referenzen – etwa durch Branchenbenchmarks – schaffen belastbare Grundlagen - Zielabgleich
Interim Managerinnen und Manager prüfen, ob die Ausgangsziele machbar sind – oder passen sie gemeinsam mit dem Team realistisch an - Maßnahmenplan entwickeln
Auf Basis der Analyse entsteht ein konkreter Maßnahmenplan mit Verantwortlichen, Fristen und messbaren Zielgrößen. Stakeholder werden integriert, um Commitment sicherzustellen
Drei Lehren für etablierte Führungskräfte
1. Teamfokus:
Keine Umsetzung gelingt ohne ein motiviertes und gut eingebundenes Team. Zuhören, klare Kommunikation und aktives Einbinden schaffen Vertrauen & Engagement
2. Realtitätscheck:
Ständige Prüfung der Annahmen: Stimmen Marktposition, Kundenfeedback und Wettbewerbsvergleiche noch mit der Realität überein?
3. Tempo & Verpflichtung:
Konzentriertes Vorgehen bringt sichtbare Fortschritte – das motiviert und stärkt das Änderungsengagement, solange Qualität und Klarheit gewahrt bleiben
Fazit
Mentale Prinzipien und Arbeitsweisen von Interim Managerinnen und Manager – wie strukturierte Analyse, schnelles Handeln, stringentes Kommunizieren und die Kunst, ein engagiertes Team aufzubauen – bieten wertvolle Anwendungsmöglichkeiten auch für langjährig festangestellte Führungskräfte. Sie bringen frische Dynamik in bestehende Organisationen – unter oft besonderen Rahmenbedingungen.